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Taking Chances von Kira Licht

Erscheinungsdatum

27.04.2024

 

Verlag

Planet!

 

Seitenzahl

368

 

ISBN

978-3-522-50832-2

 

Preis

16,00€

 





 

Lila betreibt mit ihrer Familie eine Tierauffangstation auf Maui. Dort ist sie aufgewachsen und lebt sie seit sie denken kann. Allerdings zieht es sie für ein Studium nach Florida, was ihre Eltern nicht nachvollziehen können. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. Denn auf einmal werden zwei schwer verletzte Tiere vor der Station abgelegt und Lila ist sich sicher, dass das nicht mit rechten Dingen vor sich gehen kann. Während Lila versucht die Verantwortlichen zu finden, kommt sie Ace näher, der ein Praktikum bei ihnen absolviert. Ace hat jedoch sein ganz eigenes Päckchen zu tragen und zu verarbeiten.

 

Das Cover ist traumhaft schön und man kann das Inselfeeling förmlich spüren. Der Schreibstil ist wundervoll, leicht und flüssig. Vor allem geht Kira mit sensiblen Themen sehr einfühlsam und respektvoll um. Zudem erschafft sie wundervolle Charaktere und ebenso traumhaft schöne Orte. Sie beschreibt sie sehr detailliert, ohne jedoch zu ausschweifend zu werden.

 

Lila hat mir richtig gut gefallen. Sie ist eine starke junge Frau, die für ihr Leben einsteht. Sie ist tierlieb und möchte daher ihre Leidenschaft zum Beruf machen. Aus diesem Grund möchte sie in Florida studieren, wo die beste Uni für Tiermedizin im Land ist. Es ist ein großer Schritt für sie und genau dieser Schritt bereitet ihr Angst und Zweifel. Und genau das konnte ich gut nachempfinden. Denn gerade wenn es um die Berufswahl oder auch das Ausziehen von zu Hause geht, erleben wir wohl alle Zweifel, ob wir das alles hinbekommen und vor allem wie wir das hinbekommen.


Ace wurde bei einem Einsatz verletzt und traumatisiert. Seine Familie möchte ihn am liebsten so schnell wie möglich wieder im Einsatz wissen. Schließlich sind sie eine Feuerwehr-Familie. Doch Ace ist noch nicht so weit. Er braucht eine Auszeit und reist nach Maui. Auch wenn ihn seine Familie unter Druck setzt, so weiß er, dass er selbst einen Weg finden muss, das Geschehene zu verarbeiten und von diesem Weg lässt er sich auch nicht abbringen. Und genau das, macht ihn so stark in meinen Augen. Er kämpft ohne Unterstützung der Menschen, die eigentlich für ihn da sein sollten. Ich konnte ihn sehr gut verstehen. Vor allem konnte ich seine Panikattacken gut nachvollziehen. Für mich ist Ace ein starker junger Mann, der sich selbst findet und vor allem seine Zukunft selbst bestimmen will.

 

Beide Protagonisten ergänzen sich perfekt. Beide haben ihre Probleme mit der Familie. Es sind unterschiedliche Themen, aber im Kern, dass ihre Familien sie nicht verstehen, ist es gleich. Sie geben sich gegenseitig Halt und versuchen das Beste aus jeder Situation zu machen.

 

Mir ging die Geschichte total unter die Haut. Die Tiere in Not, der beschriebene Einsatz und die Selbstfindungsreise der Beiden. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass Kira die Situationen in keiner Weise beschönigt. Sie werden so realgetreu beschrieben, dass mir manchmal die Spucke wegblieb und ich auch Moment der geistigen Stille in meinem Kopf erlebt habe. Kira kann unglaublich gut mit Worten umgehen. Das liebe ich so an der Autorin.

 

Für mich ist die Geschichte wie ein wogendes Meer. Sie zieht mich in ihren Bann und lässt mich gewisse Dinge reflektieren.

 

5 Sterne

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